Jakobsweg – Tag 11 – Nüziders bis Grenze Österreich/Schweiz

Vom schönsten Wetter bis grau in grau, alles dabei…

Mein Handy weckte mich heute etwas früher als sonst. 06:30 war es Zeit zum Aufstehen. Da mich Werner bevor er in die Arbeit fährt wieder nach Nüziders bringen muss, hatte wir in der Früh einen relativ straffen Zeitplan. Neben Körperpflege und Frühstücken musste ich natürlich wieder meine sieben Sachen packen. In der Früh erwartete uns ein wundervoller Tagesanbruch, der Himmel war wolkenlos und es war so warm, es könnte auch Sommer gewesen sein. In Nüziders kam es dann zur Verabschiedung, mit dem Versprechen, dass nächste Mal wieder mit dem Auto zu kommen und eine große Flasche Krautinger mitzunehmen. 🙂

Durch diese Gegebenheit konnte ich an diesem Tag schon um 07:30 starten. Ein früher Start hat mehrere Vorteile! Erstens war es in der Früh sehr angenehm zu gehen, ohne durch die pralle Sonne sofort zu schwitzen und zweitens hatte man am Vormittag mehr Zeit um schon eine gewisse Strecke zurückzulegen. Erfahrungsgemäß ist es feiner, wenn man zu Mittag schon sagen kann, dass man zumindest die Hälfte, idealerweise schon etwas mehr, der Tagesleistung geschafft hat. Ich werde mich überlegen, ob ich zukünftig meinen Tagesablauf dahingehend etwas abändern werde, sodass ich immer etwas früher starten kann und somit im Schnitt bessere Tagesweiten erzielen kann.

Bei meinen zweiten Halten in Thüringen checkte ich die Wetterapp um zu sehen, wie das Wetter für diesen und die nächsten Tage wird. Als ich in der App von Sturmböen und starken Regen für diesen Tag las, konnte ich es gar nicht glauben, denn der Himmel war strahlend blau. Eine Stunde später war er jedoch schon stark bewölkt und gegen  11 Uhr kam der erste Wind. Ich war ganz erschrocken wie stark dieser ging. Meine Etappe bis zum Mittagessen führte mich durch mehrere Wälder, zu diesem Zeitpunkt war mir nicht mehr ganz wohl und war froh, dass ich diesen Abschnitt sicher und gut überstanden hatte. Kurz vor 12 Uhr erreiche ich das Gasthaus in Satteins.

Nach dem Mittagessen regnete es aus Kübeln. Aber wie heißt es so schön, es gibt kein schlechtes Wetter sondern nur schlechte Kleidung. Es standen mir noch 16 km bevor. Ich wagte den Abstieg nach Rankweil und besichtigte die Basilika. Da das Wetter nicht besser wurde, machte ich nur kurz halt und ging dann Richtung Grenze weiter. Nach weiteren 10 km war es dann gegen 17:00 Uhr so weit. Ich hatte Österreich durchquert und konnte am 12 Tag die Schweiz in Angriff nehmen.

Am heutigen Tag ist Theresa E. so freundlich und schenkt mir eine Bleibe. Heute Abend geht es noch zu einem Konzert von Jeremy Loops. Ich kenne ihn zwar nicht, aber ich lasse mich überraschen.

Schöne Grüße und bis dann,

Josef


Route:

Gesamtstrecke: 32550 m
Maximale Höhe: 712 m
Minimale Höhe: 362 m
Gesamtanstieg: 756 m
Gesamtabstieg: -970 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.05 km/h
Gesamtzeit: 09:12:24

Bilder:

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