Auf Regen folgt Sonnenschein…
Die Nacht war ereignislos. Es hatte einige Male geregnet. Nachdem ich mein Frühstück zu mir genommen hatte, entfernte ich die oberste Plane des Zeltes damit diese trocknen konnte. Bis ich wieder alles eingepackt hatte, war es kurz nach 8 Uhr. Ihr seht ich werde immer schneller.
Es folgte der Abstieg in die Stadt Schwyz. Dort suchte ich die Kirche auf um mir den nächsten Stempel zu holen. In der Ferne konnte schon im Regen sehen. Aber ich hoffte, dass ich wie so oft mit dem Wetter Glück hätte. Pünktlich um 9 Uhr, so wie es die Wetter-App vorhergesagt hatte, begann es dann zu regnen. Da ich sowieso einkaufen musste nützte ich die Chance als ich bei einem Einkaufszentrum vorbei kam. Es war zwar Dienstag Vormittag aber die Geschäften waren sehr voll. Ich muss zugeben die Hektik in den Geschäften ist jetzt schon sehr anstrengend für mich. Nachdem ich alles bekommen hatte, was ich kaufen wollte, machte ich mich auf den Weg Richtung Brunnen.
Nach gut einer Stunde erreicht ich das Ufer des Vierwaldstättersees. Am Hafen angekommen ging ich als erstes zur Kasse. Der Kassier sah mich etwas bemitleidend an als ich ihn fragte wie der Jakobsweg weiter ginge. Ich muss an dieser Stelle einfügen dass die offizielle Route mittels Schiff zu bewältigen ist. Da das Wetter jedoch so schlecht und die geplante Passage zu rutschig war fuhr ich mit der Fähre eine Station weiter.
Da ich heute schon mehrmals nass geworden war, wollte ich heute nicht im Zelt übernachten. So schnappt dich mein schlaues Buch und suchte die nächstgelegene Unterkunft heraus. Gegen 17 Uhr sollte ich in Kerns ankommen. Ich telefonierte mit einer sehr netten Dame und sie sagte mir dass sie auf jeden Fall noch ein Bett frei hätte. Ich war mehr als erleichtert und freute mich schon auf eine Dusche und ein warmes Bett. Vorher war aber noch einiges an Weg zurückzulegen.
Von Beckenried über Buochs nach Stans verlief die nächste Etappe. Für diese brauchte ich 2 Stunden. Nach einer ausgiebigen Rast in Stans machte ich mich auf die Zielgerade Richtung Kerns. Weitere 3 Stunden lagen vor mir, aber das machte mir nichts aus, weil das Wetter war wieder relativ gut. Auf meinem Weg passierte ich die Kirche in St Jakob. Dort gab es neben einem Stempel auch Jakobsmuscheln zu kaufen. Für 1 Franken erwarb ich meine Jakobsmuschel. Diese musste ich nur noch an meinem Rucksack montieren. Der Schutz kann niemals schaden.
Eine weitere Stunde später erreichte ich schlussendlich meine Unterkunft für diese Nacht. Ich wurde herzhaft von der Hausherrin empfangen. Wie ich erkennen konnte, hatten sie neben den Zimmern auch eine Selbstversorgungsstation für Pilger. Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, wurde ich gefragt ob ich nicht Hunger hätte. Nachdem fast 30 km Tagesmarsch musste ich zugeben, dass ich den ein oder anderen Happen vertragen könnte. So kochte sie mir eine Art Schinken-Käse-Toast im Schweizer Style und eine große Schüssel Salat dazu. Zudem wurden meine nassen Sachen inklusive Schuhe zum Trocknen in den Heizraum gehängt. Nach einigen netten Gesprächen zog ich mich in mein Zimmer zurück, um den Blog für den heutigen Tag zu schreiben. Außerdem habe ich mich noch in der Heimat gemeldet, um zu fragen ob alles in Ordnung ist und mitzuteilen dass es mir gut läuft.
Da mir das Tippen mit dem Handy schön langsam auf den Geist geht, hatte ich heute die Idee die Sprache in Text Funktion von Google auszuprobieren und nachdem ich mein Handy diesen Text angesagt hatte, muss ich zugeben dass die Spracherkennung zumindest nicht mehr Fehler macht als ich mit dem Tippen. Ich glaube ich werde zukünftig die weiteren Blogs auch meinem Handy ansagen, da ich dadurch viel schneller bin und meine Blog-Einträge auch länger werden.
Nächste Etappe: Sterns bis Brienswiler
Route:
Maximale Höhe: 774 m
Minimale Höhe: 394 m
Gesamtanstieg: 896 m
Gesamtabstieg: -1046 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 8.49 km/h
Gesamtzeit: 09:12:24