In Zeiten wie diesen wäre Sonnencreme nicht schlecht…
Als auf dem anliegenden Golfplatz die Mäharbeiten begannen, wusste ich es war Zeit zu gehen. Ich packte wieder mal meine sieben Sachen und machte mich auf den Weg.
Diesen Morgen war es anfangs etwas bedeckt, aber die Sonne ließ nicht lange auf sich warten. Es war in der Früh schon recht warm und so dauert es nicht lange bis ich meine Jacke und die Hosenbeine der zippbaren Wanderhose im Rucksack verstaute.
Nach ca. einer halben Stunde kam ich in das Naturschutzgebiet Weissenau. Hier gab es einige Aussichtspunkte bei denen man die Vögel gut beobachten konnte, außerdem lag das Naturschutzgebiet direkt am Thunsee. Man merkte, dass die Tiere an die Wanderer gewöhnt waren, denn sie waren nicht wirklich scheu.
Zu diese Uhrzeit waren noch nicht viele Wanderer oder Spaziergeher unterwegs. Die nächste Ortschaft in die ich kam hieß Neuhausen. Auch heute war es wieder so, dass der Weg zwischen den Ortschaften mit vielen Höhenmetern verbunden war. Jedoch boten die zum Teil starke Anstiege einen wunderschönen Blick über die gesamte Gegend. Als ich von Neuhausen weiterging kam ich an den Beatushöhlen vorbei. Es hatte mich kurz gereizt diese zu besuchen, jedoch wollte ich mich nicht zu lange aufhalten. Nach den Höllen hatte ich auf einmal eine Nordic Walkerin von mir. Vom Ehrgeiz gepackt sich nicht abhängen zu lassen, startete ich ihr hinterher. Jedoch war mit den 20kg Rucksack-Gepäck an ein Aufholen nicht zu denken. Zumindest konnte ich in den geraden und bergauf Phasen die Geschwindigkeit gut halten, lediglich bergab war ich nicht so schnell. Nachdem ich wieder ein Motiv zum Fotografieren gesehen hatte, war sie auch schon verschwunden.
Kurz vor Mittag kam ich nach Merligen. Da es mir zu früh war, steuer ich noch kein Gasthaus an. Die Kirche suchte ich jedoch auf. Was mich hier verwunderte, war das die Kirche keinen Hochaltar hatte, von außen jedoch sehr unseren Kirchen ähnelte. Im Allgemeinen waren die Kirchen in Tirol bis jetzt immer noch die prunkvollsten. Ob das immer sein muss sei dahingestellt. In der Kirche habe ich auch wieder einen Kommentar von Dany den “verschwundenen” Tschechen gelesen. Ob er wirklich verschwunden ist oder warum er sich bei seiner Familie nicht meldet, entzieht sich meiner Kenntnis,aber er wird dafür seine Gründe haben.
Mein Weg führte mich weiter nach Gunten. Da mich schon langsam der Hunger überkam, entschloss ich mich meinen Proviant zu Mittag zu verspeisen. Da ich mir vorgenommen hatten bei schönem Wetter zwei Nächte im Zelt zu übernachten und am dritten Tag eine Unterkunft aufzusuchen befragte ich nach dem Mittagessen mein schlaues Buch. Eigentlich wollte ich in Thun in einer Herberge die Nacht verbringen, jedoch konnte ich die Besitzerin nicht erreichen. Ich sprach ihr aufs Band und hoffte auf eine Antwort.
Inzwischen ging ich weiter nach Oberhofer am Thunsee, nicht zu verwechseln mit Oberhofen im Inntal. Von dort weiter nach Hiltenfingen. Dort machte ich meinen nächsten Halt und entschloss mich eine andere Unterkunft zu kontaktieren, da ich noch nichts gehört hatte. Diese Unterkunft war zwar nicht in Thun sondern in Zwieselberg, aber von der Entfernung her war sie gut am Nachmittag zu erreichen. Ich erreichte den Besitz am Telefon und er sagte mir dass sie leider nicht zu Hause wären. Für ihn ist das aber kein Problem da der Schlüssel aufgelegt ist und ich die Unterkunft gerne benützen könnte. Für ein Frühstück müsste ich selbst etwas organisieren. Natürlich war das für mich kein Problem und so war ich froh, dass ich eine Unterkunft gefunden hatte. Ich war noch kurz beim Überlegen, ob ich heute Abend in ein Gasthaus zum Essengehen sollte, aber dann kam mir der Gedanke dass ich sowieso Einkaufen gehen musste und nahm gleich etwas für den Abend mit.
Voll motiviert mit deinem Ziel und ein Bett im Hinterkopf ging es weiter nach Thun & Gwatt und anschließend den Anstieg zum Zwieselberg hinauf. Unter der Autobahn durch, musste ich bei einer Einheimischen nachfragen wo den meine Unterkunft nun genau war, da ich diese auf Anhieb nicht finden konnte. Bei der Unterkunft handelt es sich eigentlich um eine Ferienwohnung mit Schlafbereich, Küche und Bad. Ideal für mich um mich wieder mal zu waschen, mein Abendessen zu kochen, die Wäsche zu waschen, alles zum Trocknen aufzuhängen und schlussendlich bei einem Bier den Blog zu schreiben.
Nächste Etappe: Zwieselberg nach Schwarzenburg
Route:
Maximale Höhe: 662 m
Minimale Höhe: 494 m
Gesamtanstieg: 1016 m
Gesamtabstieg: -908 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.15 km/h
Gesamtzeit: 08:47:37