So schnell ist ein Monat vorbei…
Das was ich gestern vergessen hatte, war dass ich inzwischen die 500 Meilen Grenze geknackt habe. (500 Meilen = 804,672 km) Zu dieser Feier hier eine kleine Verlinkung :
Bevor ich starte, möchte ich noch ein paar kurze Sätze zum heutigen Tag verlieren. Als ich die letzten Tage in meinen Kalender schaute, wurde mir klar, dass ich nur noch wenige Tage bis zur Vollendung des ersten Monats hatte. Schlussendlich war es dann heute soweit. Am 4. September 2017 ging meine Reise los. Ohne zu wissen was mich erwarten würde, zwar mit deiner groben Vorahnung, aber alles noch sehr vage. Der erste Tag führte mich von Kitzbühel nach Hopfgarten und man war schon stolz wie weit man gekommen war, obwohl man noch nicht einmal den Bezirk verlassen hatte. Heute sitze ich hier in Frankreich. Ich bin inzwischen nicht mur Tirol, sondern auch Vorarlberg und bereits die gesamte Schweiz durchwandert. Allein das hat schon einen sehr hohen persönlichen Stellenwert, wenn man von sich behaupten kann, dasd man von zu Hause bis nach Frankreich zu Fuß und am Stück gelaufen ist. Natürlich dient solch ein Tag auch um alles Revue passieren zu lassen. Ich muss sagen ich bin mit meiner bisherigen Leistungen sehr zufrieden. Ich habe ungefähr mein 30-km Schnitt hinbekommen und habe abzüglich der 2 Tage Pause ungefähr einen Drittel des Weges geschafft. Aber man sollte nicht nur zurückblicken, auch ein Blick in die Zukunft ist ratsam. Für diese Zeit wünsche ich mir die momentane Motivation zu halten, auch schwierige Tage gut zu meistern, dass das Wetter mitspielt und dass ich am Ende meiner Reise am Kap Finisterre das Meer erblicken darf. Jetzt aber genug mit diesen Worten, lasst uns mit dem heutigen Tag beginnen.
Es war ein typischer Morgen so wie ich schon viele hatte. Bei Sonnenaufgang hieß es erst einmal frühstücken und dann den Zeltplatz wieder einmal zusammen zu räumen. Zur gewohnten Zeit um 8:30 Uhr ging es dann los. Mein Weg führte mich durch das hügelige Alpenvorland von Frankreich vorbei an einigen Bauernhöfen und kleinen Dörfern. Hier sind mir im Speziellen die Gebäude aufgefallen. Viele schauten aus als wären sie noch im Rohbau, die Wände waren nicht verputzt und im Allgemeinen sah es um die Gebäude schrecklich aus. Man war es wahrscheinlich von zu Hause nicht gewohnt, dass man so einen “Saustall” ums Haus hat. Später im Tagesverlauf hat sich die Gegend und die Gebäude auch wieder gewandelt, aber das ist mir hier besonders aufgefallen. Ein weiterer Punkt den ich von zu Hause so nicht kannte, sind die Hunde. Es war richtig auffällig an wie vielen Gärten man vorbeiging ohne zumindest von ein, zwei oder auch drei Hunden angebellt zu werden. Gott sei Dank waren die meisten Hunde eingezäunt bzw. angehängt, aber es ist auch die ein oder andere Situation entstanden als auf einmal ein Kalb großer Hund vor einen stand. Ich bin in dieser Hinsicht nicht zimperlich, aber es kann einem aufs Gemüt schlagen, wenn man keine Menschen sieht und nur Hunde bellen hört.
Als ich von den Hügeln hinabstieg kam ich zum Fluss Rhone. Mein Weg führte mich entlang des Flusses und ich kannte viele Wildtiere im Wasser baden sehen. Im Speziellen ist mir aufgefallen, dass nicht viele Wanderer oder Radfahrer außer mir unterwegs waren und so waren auch oft Tiere aufgeschreckt, als ich meinen Weg entlang ging. Das was ich von dieser Etappe besonders hervorheben möchten, ist das der Jakobsweg nur in den seltensten Fällen entlang von Straßen verläuft. Oft sind es Wege entlang von Feldern, oder wie auch in diesem Fall entlang eines Flusses die im Herbstlaub der Bäume besonders malerisch wirken.
Zu Mittag wollte ich meine Unterkunft in Crémon fixieren. Als ich den Vermieter ans Telefon bekam, hatten dieser mir in Französisch teilweise Englisch erklärt, dass die Herberge seit Anfang Oktober geschlossen ist. Ich glaube das wird mir nächster Zeit häufiger passieren, da zu dieser Zeit die Hauptsaison schon vorbei ist. Unschlüssig ob ich noch einmal eine Nacht im Zelt verbringen, oder meine Strecke dahingehen abändern sollte, ging ich weiter um etwas zu überlegen. Da ich in Chanaz sowieso Einkaufen musste, entschied ich mich bis dahin zu marschieren. Kurz vor dem Erreichen der Stadt kam ich an einer Herde Schafe vorbei. Der Anblick hatte mich so amüsiert, dass ich sofort das heutige Titelbild mit dem Fotoapparat schießen musste. Ich habe erst im Nachhinein gesehen, dass ich selbst etwas unscharf bin, aber das habe ich mir verziehen. Nach den Schafen kam ich an einem Campingplatz vorbei. Ich war zwar erst 25 km gelaufen, aber ich nutze die Chance um hier einen Übernachtungsplatz zu ergattern. Ich habe heute ein kleines Chalet angemietet, um nicht nur mich sondern auch meine Wäsche zu reinigen. Außerdem konnte ich in der Stadt Einkaufen gehen und mir ein köstliches Abendmal zaubern. Somit ist auch Tag 31 wieder zu Ende gegangen und man darf schon auf das nächste Monat gespannt sein.
Nächste Etappe: Chanaz bis Saint Maurize-de-Rotherenz
Route:
Maximale Höhe: 453 m
Minimale Höhe: 135 m
Gesamtanstieg: 338 m
Gesamtabstieg: -650 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.27 km/h
Gesamtzeit: 06:34:07