Jakobsweg – Tag 38 – Saint-Julien-Molin-Molette bis Coirolles

Es geht wieder aufwärts…

Den Morgen startete ich mit einem ausgiebigen Frühstück. Ich hatte mir am Vortag noch einiges organisiert. Als ich aufstand war noch nicht viel los am Campingplatz. Da auch die Sonne noch nicht herausgekommen war, war es noch recht frisch.

Ich wusste, dass es heute wieder auf 1200 Höhenmeter gehen würde. Das hieß für mich, dass die Etappe die meiste Zeit ansteigen würde. Ich hatte mir in der Früh noch die Einkaufsmöglichkeiten angesehen, da ich eigentlich vermeiden wollte mit zuviel Gepäck den Anstieg in Angriff zu nehmen. Jedoch war es mit den Geschäften wieder immer so eine Sache. 

Nach einer Stunde Gehzeit kam ich nach Bourg-Argental. Da es hier das einzige, richtige Geschäft gab nahm ich in Kauf mit viel Gepäck eine Bergetappe zu gehen. Ich kaufte für die nächsten zwei Tage ein und machte mich im Anschluss auf den Weg. Als ich aus dem Geschäft kam, rannte mir eine Gruppe Schulkinder entgegen. Wie ich anhand ihre Zettel erkennen konnte, übten sie gerade den Orientierungslauf. Ich war nicht so schnell unterwegs wie sie, jedoch holte ich nach einer gewissen Zeit einige wieder ein. Was mir in dieser Stadt besonders auffiel war, dass die Hauptverkehrsroute durch den historischen Stadtkern verläuft und die Straßen dementsprechend schmal waren. So erlebte ich mit, dass wegen zwei LKW der gesamte Verkehr zum Erliegen kam.

Da ich durch das Einkauf einiges an Zeit verloren hatte ging es schnell weiter, um am Vormittag noch mindestens die 15 km zu schaffen. Im Gegensatz zu die vorderen Tage an den es immer flach voran ging, merkte man die heutige Steigung doch deutlich. Kurz vor 1 Uhr kam ich dann zu einem Rastplatz der schon in meiner Karte eingezeichnet war. Ich war etwas erstaunt, dass die bisherige Route komplett ruhig war. Sie  verlief entlang von Wäldern und lediglich ein Auto kreuzte meinen Weg. Auf einmal war dann ein riesiger Spielplatz, inklusive Bänken und Grünflächen zum Niedersetzen, sowie eine Wasserstelle und Toiletten, vor mir. Sozusagen aufgetaucht mitten in der Pampa. Mir sollte es recht sein. Ich genossen meine Mittagsruhe und machte mich anschließend wieder auf den Weg.

Bis Les Sètoux wann es immer noch 15 km. Der Weg verlief aber gemütlich entlang von Wäldern und da ich inzwischen wieder Höhe unterwegs war, gab es auch wieder mehr Nadelbäume als Laubbäume. Diese Gegend erinnert mich sehr an zu Hause und wenn ich es nicht besser gewusst hätte, konnte ich auch irgendwo in Tirol im Wald unterwegs sein. 

Auf meinem Weg traf ich ein paar Wanderer sowie Radfahrer die ich natürlichen nett grüßte. Wie ich bereits vermutete war Les Sétoux nicht größer als ein paar Häuser mit einer Kapelle. Da habe ich aber sowieso vor hatte diese Nacht wieder zu campieren ging ich weiter ein passenden Platz zu finden. Erst als ich die 30 km erreicht hatte, fand ich im Wald ein halbwegs ebenes Plätzchen. Hier ließ ich mich nieder, baute alles auf, richtete mir mein Abendbrot und machte mich für den Abend fertig.

Heute Mittag habe ich entschlossen neben meine Lektionen in Französisch auch schon mit den Grundlagen in Spanisch anzufangen, um für die Abschlussetappe bestens gerüstet zu sein.

Nächste Etappe: Coirolles bis Saint- Jeures


Route:

Gesamtstrecke: 30769 m
Maximale Höhe: 1129 m
Minimale Höhe: 432 m
Gesamtanstieg: 1149 m
Gesamtabstieg: -790 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.12 km/h
Gesamtzeit: 08:29:36


Bilder:

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