Jakobsweg – Tag 43 – Chanaleilles bis Bigose

Krautinger für alle Lebenslagen… 

Bestens geschlafen und gut ausgeruht wachte ich diesen Morgen auf. Ich arbeite meine tägliche Morgenroutine ab und so war ich kurz vor 9 Uhr bereit, um auch heute wieder in einen wunderschönen Tag zu starten. Da sich einige Pilger auf meiner Strecke befinden mussten, war ich sicher, dass ich heute auch wieder jemanden antreffen würde.

Wie sich herausstellte hatte ich recht. Nach etwa eine Viertelstunde holte ich Valentin ein. Valentin war Franzose und wir sind zugleich in Le Puy gestartet. Wir hatten uns am ersten Tag (von Le Puy weg gerechnet) aus den Augen verloren, da er zu Mittag Rast machte und ich noch weiter ging. Valentin war das erste Mal zu Fuß auf dem Jakobsweg unterwegs. Er hatte bereits mit dem Fahrrad den Camino Frances absolviert. 

Es ist immer wieder interessant Leute zu treffen und nachzufragen, welchen Grund der- oder diejenige für seine/ihre Reise hat. So trifft man Menschen aus allen Gesellschaftschichten und auch in allen Altersklassen. Beim Pilgern ist jeder gleich. Es ist interessant wie man nach einiger Zeit seine eigenen Bedenken über Bord wirft und ganz befreit mit wildfremden Menschen über alles reden kann. Valentin hat mir recht gegeben, als ich sagte, dass der Jakobsweg Menschen verändert. Nicht die Persönlichkeit, jedoch vielfach die Sicht auf Dinge und deren Gewichtung. 

Bei Valentin war es der dritte Tag und so war es auch bei ihm so, dass er nicht von Blasen verschont blieb. So ging wir etwas langsamer aber kam dennoch gut voran. Valentin erzählte mir, dass er gestern noch Marie-France, sowie Daniel (hatte ich ebenfalls am ersten Tag getroffen) beim Abendessen traf. Er startete jedoch etwas früher als die beiden anderen.

In Saint-Alban-sur-Limagnole hatten wir uns neben einem Bach zur Pause hingesetzt. Danach gehen wir noch in einem Spar einige Kleinigkeiten einkaufen und dann ging es auch schon weiter. Als wir die Stadt verlassen wollten, trafen wir auf Marie-France und Daniel die ebenfalls zusammen unterwegs waren. Es war lustig, da ich das Gefühl hatte alte Bekannte wiederzutreffen. Marie-France hat es inzwischen auch mit dem Blasen ziemlich schwer getroffen und sie war deshalb mit leichtem Schuhwerk unterwegs. Auch Daniel wirkt etwas müde und so wussten die beiden noch nicht, ob sie weiter gehen sollten, oder im Ort blieben. 

Valentin und ich gingen weiter bis nach Les Estrets. Er tat mir wirklich leid, da er inzwischen leicht humpelte. Als wir im Ort ankamen, habe ich ihm noch einen Schluck aus meinem Flachmann gegeben und sagte ihm, dass so die Schmerzen leichter zu ertragen wären. Wie ihr seht hilft Krautinger in allen Lebenslagen. 

Es ging noch etwas weiter bis ich einen passenden Schlafplatz gefunden hatte und der Rest ist wieder Routine. Nur eines war heute anders.  Da der Flachmann inzwischen ausgetrunken war, musste ich ihn wieder mit Krautinger auffüllen, eine Flasche habe ich ja noch dabei. Ich weiß ja nicht, ob jemand aus der Wildschönau meine Blog liest, aber wenn ihr auf der Suche nach einem Krautinger-Beauftragten oder Krautinger-Botschafter seid, ich würde mich selbstverständlich zur Verfügung stellen.

Nächste Etappe: Bigose bis Nasbinals

Route:

Bilder:

[Zeige eine Slideshow]