Jakobsweg – Tag 47 – Golinhac bis Conques

Schon wieder eine Woche seid Le Puy vergangen…

Um 6:30 Uhr läutete der erste Wecker. Wenn man einen Gemeinschaftsraum liegt, kann man sich natürlich nicht alles aussuchen. Aber so passt es ganz gut da man automatisch wach ist und sowieso aufstehen sollte. Vom Vortag war bereits alles wieder über die Nacht trocken geworden. Das Frühstück war auf  07:15 Uhr angesetzt und so blieb noch etwas Zeit den Rucksack zu packen. Beim Frühstück konnte man sich ordentlich bedienen. Wie ist bei die Franzosen üblich war, gab es ein Baguette mit verschiedenen Sorten Marmelade, Kaffee, sowie Müsli und noch ein paar Leckereien. Zu sechst saßen wir beim Frühstück. Vier Franzosen das junge Mädchen aus Amsterdam und ich.

Für alle am Tisch war die heutige Tagesetappe Conques. Diese Ort war zwar nur 20 km entfernt, aber die nächste richtige Herberge folgte dann auch wieder erst in 20 km. So war die Entscheidung nicht schwer, den 40 km an einem Tag zu gehen war nicht jedermanns Sache. Für mich hieß es sowieso heute wieder das Zelt aufzuschlagen.

Zwei Franzosen waren als erstes aufgebrochen dann folgten Daniel und ich. Auf der heutige Etappe gab es wieder einige Auf- und Abpassagen. Diese waren jedoch gut zu meistern. Nach einiger Zeit holten wir die Franzosen wieder ein. Sie waren inzwischen auf die Schweizerin vom Vortag gestoßen. Ich habe mir den Namen leider nicht gemerkt, aber sie war auch fest der Überzeugung bis nach Santiago de Compostela zu wandern. Sie möchte etwa um Weihnachten dort ankommen und geht etwa 25 km am Tag.

Vor Conques machten wir Mittag und gingen dann die etwas steile Passage hinab. Als ich die Stadt erreichte war ich überwältigt. Die Gebäude waren alle alt, mit Stein errichtet und allesamt in den Hang hinein gebaut. Da es sich um ein V-Tal handelt war am Talboden lediglich Platz für den Fluss. In diesem schwierigen Gelände wurde eine riesige Kirche errichtet. Der Grund warum diese so groß sein musste, blieb mir jedoch unbeantwortet. Im Ort holte ich mir wieder einen Stempel und zum Abschied tranken Daniel und ich noch ein Bier. 

Dann machte ich mich auf dem Weg, wieder aus dem Tal heraus, den Hügel hinauf zum steigen. Auf halber Strecke gab es eine Kapelle die mir eine wunderbare Aussicht auf die gegenüberliegende Stadt gewährte. Danach ging ich noch einige Zeit bis ich ein passender Ort für heute gefunden hatte. 

Den Abend verbrachte ich wie eigentlich fast jeden Abend. Nach so viel Kontakt mit anderen Pilgern war ich auch froh, wieder einmal alleine in meinem Zelt zu liegen. Morgen geht es weiter und ich bin schon gespannt was mich erwartet.

Nächste Etappe: Conques bis Saint-Félix


Route:

Gesamtstrecke: 28617 m
Maximale Höhe: 655 m
Minimale Höhe: 195 m
Gesamtanstieg: 937 m
Gesamtabstieg: -1063 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 4.99 km/h
Gesamtzeit: 09:11:28

Bilder:

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