Jetzt werden wieder Kilometer gemacht…
Wieder im Zelt zu schlafen und am Abend alleine zu sein, ist eine angenehme Abwechslung zu die vielen Begegnungen der letzten Tage. So schön diese auch sind, freut man sich auch wieder, wenn man etwas Zeit alleine verbringen kann. Auch das Marschieren in Gruppen und alleine hat seine Vor- und Nachteile.
Kurz nach 9 Uhr ging es dann los die ersten Kilometer bis zur nächsten Stadt Cajarc zu bewältigen. Der Morgen zeigte sich in einer wunderschönen Herbststimmung und einige dichte Nebelschwaden lösten sich nach einiger Zeit auf. Als ich in die Stadt Cajarc abstieg, kam ich bei einem sehr großen Felsvorsprung vorbei. Direkt aus dem Berg floss eine Quelle. Der riesige Fels, der sich über einem befand, war mächtig und etwas angsteinflößend zugleich.
Als ich in der Stadt ankam ging ich noch einmal einkaufen. Ich war zwar gestern einkaufen, jedoch hatte ich für heute Abend nichts passendes mehr. So kam es, dass ich beim Durchstreifen der Regale die ein oder andere Köstlichkeit mehr mitnahm. Als ich dann meinen Rucksack packte und hoch hob stellte ich fest das zwei Tage hintereinander Einkaufen zu gehen nicht die beste Idee war. Tendenziell habe ich wieder zu viel mitgenommen. Getrieben von der Angst in den nächsten Orten nichts mehr zu bekommen, habe ich heute schon so früh eingekauft.
So brach ich auf vor der Mittagspause etwa die 15 km zu schaffen. Kurz vor meinem Halt kam ich noch bei einer Pilgergruppe vorbei, die ich bis jetzt noch nicht getroffen hatte. Sonst war es heute relativ ruhig, da die meisten von gestern hinter mir waren und die Norweger wahrscheinlich schon mit Vorsprung voraus. In Saint-Jean-de-Laur war es dann Zeit für die Mittagspause. Der Nachmittag teilte ich mir so ein, dass ich jeweils nach 1,5 Stunden eine Pause machte. So konnte ich mir die Städte Limogne und Varaire etwas ansehen.
In Varaire darf ich ein paar Einheimische die mich fragten woher ich komme und wohin ich denn gehen würde. Ich erklärt ihnen meinen Plan und sie staunten nicht schlecht dass ich von Österreich bis hierher gegangen war. Speziell seit Le Puy war das Erstaunen der Leute und auch der anderen Pilger sehr groß, wenn ich ihnen erzähle, dass ich schon etwa 50 Tage unterwegs bin. Diese Rückmeldung mach mich auf deine Seite froh und stolz zugleich und lasse mich auf der anderen Seite Kraft tanken auch die nächsten Etappen zu meistern.
Als ich Varaire verließ um einen passenden Übernachtungsplatz zu finden, traf ich noch auf zwei Franzosen die noch etwa 8 km vor sich hatten. Sie taten mir etwas Leid, da ich selbst geschafft war und in diesen Moment nicht mit ihnen tauschen wollte. Eine Viertelstunde später hatte ich dann einen wunderschönen Übernachtungsplatz gefunden und ging meine Abendroutine nach. Morgen werde ich mir wieder eine passende Unterkunft suchen. Das Wetter soll auch die nächsten Tage sehr schön bleiben.
Nächste Etappe: Varaire bis Cahors
Route:
Heute hat es mit Aufzeichnung wieder einige Probleme gegeben, deshalb ist die route dreigeteilt. Die tatsächlichen Werte sind: 6:25 h und 34 km.
Maximale Höhe: 275 m
Minimale Höhe: 194 m
Gesamtanstieg: 137 m
Gesamtabstieg: -145 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.70 km/h
Gesamtzeit: 00:51:14
Maximale Höhe: 0 m
Minimale Höhe: 0 m
Gesamtanstieg: 0 m
Gesamtabstieg: 0 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 6.48 km/h
Gesamtzeit: 00:15:00
Maximale Höhe: 272 m
Minimale Höhe: 38 m
Gesamtanstieg: 736 m
Gesamtabstieg: -536 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.46 km/h
Gesamtzeit: 06:43:42