Jakobsweg – Tag 53 – Cohors bis Montcuq

Am Nationalfeiertag wird wieder Gas gegeben…

Gestern Abend sind noch 2 Hollander in der Unterkunft angekommen. Da sie nach eigenen Angaben 47 km gegangen waren, haben sie mich gefragt, ob ich in der Früh möglichst leise meine Sachen packen könnte, da sie noch gerne etwas länger liegen bleiben würden. Für mich war das natürlich kein Thema.

Um etwa 7 Uhr erwartete mich ein herrliches Frühstück. Auch Frederic stieß etwas später zu mir. Gemeinsam ließen wir den Tag beginnen. Bis wir dann alles zusammengepackt hatten, war es etwa 8 Uhr. Frederic hollte sich im Dorf noch ein Sandwich und dann konnte es losgehen.

Der Morgen war frisch und sehr schön. Es ging über eine alte Brücke (UNESCO-Kulturerbe) aus der Stadt hinaus. Nach einem kurzen Aufstieg hatte man einen wunderschönen Blick über die Stadt. Der weitere Weg für durch die etwas trockene Landschaft mit kleinen Auf- und Abpassagen. Wir legten ein recht gutes Tempo an den Tag und konnten bis 12 Uhr etwa die Hälfte der 34 km hinter uns bringen. Heute waren wieder fast alle Kirchem geschlossen.

Nach dem Mittagessen entschlossen wir uns getrennt weiterzugehen, da Frederic seinen letzten Tag hatte und er noch etwas alleine sein wollte. Nachdem ich eine Kapelle passiert hatte, fand ich eine Digitalkamera. Einen Blick auf die Fotos zeigte mir, dass der Besitzer am Vormittag um etwa halb 10 hier vorbeigekommen sein musste. Ich nahm die Kamera mit und machte mir Gedanken wie ich diese wieder zu seinem Besitzer zurückbringen sollte. Nach etwa 5 min passierte ich eine Straße und in diesem Augenblick für ein Auto vorbei und hielt an. Es stieg eine Frau aus und fragte mich nach dem Fotoapparat. Voll Freude konnte ich ihr diesen übergeben. Ich bin immer wieder erstaunt, welche Zufälle es gibt. Eine Minute später und ich wäre schon weg gewesen. Man soll auch Glück im Leben haben.

Der weitere Weg führte mich über eine Umleitung, da die Originalroute nicht passierbar war. Diese Umleitung kostete mich etwa 2 km. Schließlich kam ich in Montcuq an. Das Schild am Ortsanfang zeigte etwa  noch 1150 km an. Also gar nicht mehr so weit entfernt. Etwas geschafft von der Sonne, ging ich erst einmal ein Bier auf den Nationalfeiertag trinken. Danach folgte der Einkauf im Vivial (Supermarkt). Als ich die Stadt wieder verlassen wollte, traf ich wieder auf Frederic und wir tranken noch ein Bier zum Abschied. Natürlich durfte auch er vom Krautinger kosten und verglich den Geschmack mit traditionellem Schnaps aus China. Er mochte den Geschmack. Danach trenten sich unsere Wege und es folgte der Abschied. An dieser Stellte möchte ich mich noch einmal für die nette gemeinsame Zeit und interessanten Gespräche bedanken. Man sieht sich immer 2x im Leben.

Danach ging ich etwa noch 1 km aus der Stadt heraus und dann schlug ich mein Nachtlager auf. Morgen geht es wieder weiter!

Nächste Etappe: Montcuq bis Saint-Martin-du-Dufort


Route:

 

Gesamtstrecke: 36842 m
Maximale Höhe: 204 m
Minimale Höhe: 28 m
Gesamtanstieg: 960 m
Gesamtabstieg: -882 m
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5.48 km/h
Gesamtzeit: 09:55:58


Bilder:

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Kommentare

  1. Elke Dorls

    Lieber Josef K Steiner hier schreibt Elke, Kollegin deiner Schwester Manuela aus Unterleiten. Begleite interessiert deinen Blog und hoffe das Wetter bleibt gut, denn bei uns nähert sich Kälte, Sturm und Regen (NÖ).
    Danke, dass du uns teilhaben lässt und ich bewundere deine Stärke, Konsequenz und beneide dich ein wenig um deine tollen Erlebnisse.
    Wünsche dir weiterhin Kraft und Ausdauer … Elke Dorls

    1. Autor
      des Beitrages

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